Üben unter extremsten Bedingungen

28.11.2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr Blieskastel absolvierten beim Training in einer Brandsimulationsanlage nahezu alle möglichen Einsatzszenarien...

Dass Feuerwehr nun mal kein „normales“ Hobby und Ehrenamt ist, haben wir hier ja schon öfters beiläufig erwähnt. Alleine in der Stadt Blieskastel werden wir pro Jahr durchschnittlich zu rund 250 Einsätzen alarmiert - fast die Hälfte davon sind Brandeinsätze. Wenn es dabei um Menschenleben in Gefahr geht, oder nur darum, Sachwerte zu retten und zu schützen, kann es auch mal vorkommen, dass unsere Kräfte im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer gehen müssen. Die heutige und moderne Schutzkleidung macht dies möglich. Strahlungshitze von mehreren hundert Grad oder gar die direkte, temporäre Flammbeaufschlagung werden über einen gewissen Zeitraum absorbiert - was nicht heißt, dass es nicht trotzdem „heiss“ wird. Um unsere Kräfte daher bestens auf das Arbeiten unter extremsten Bedingungen und Temperaturen vorzubereiten, gibt es für die Atemschutzgeräteträger spezielle und jährliche Belastungsübungen für die physische und psychische Tauglichkeit - diese bescheinigen dann auch, durchs Feuer gehen zu dürfen und zu können.

Für 12 Einsatzkräfte der Feuerwehr Blieskastel wurde der gestrige Samstag zum „feurigen“ aber auch alles abverlangenden Erlebnis. Die Trupps setzten sich aus teils frisch ausgebildeten und bereits einsatzerfahrenen Atemschutzgeräteträgern zusammen - so wie es auch im Einsatz jederzeit passieren kann und gehandhabt wird. Zu Gast waren wir bei TRIWO FIRE Training Zweibrücken, deren mit Gas betriebene Brandsimulationsanlage fast alle Einsatzszenarien computergestützt nachstellt, die unsere Kräfte auch im realen Einsatz vor kräftezehrende und belastende Herausforderungen stellen können. Über zwei Etagen mit jeder Menge Rauch, Hitze, Dunkelheit und räumlicher Enge, werden Suchtechniken, Menschenrettung und Brandbekämpfungstechniken simuliert und geschult. Was viele nicht wissen: Primäre Aufgabe der Feuerwehr ist nun mal die Menschenrettung - erst dann wird Feuer ausgemacht! Über Steckleiter durchs Fenster, mit Schlauch und schwerem Equipment, mussten die Teilnehmer sich zunächst Zugang verschaffen, um dann den Anlagenkomplex in völliger Dunkelheit nach Menschen (Übungspuppen) abzusuchen und diese über Treppen und enge Passagen in Sichheit zu bringen. Beim anschließenden Bekämpfen der Brandstellen kann es dann auch schon vorkommen, dass eine Feuerwalze über die Einsatzkräfte hinweg rollt - aber für solche Situationen sind wir geschult und werden somit noch besser darauf vorbereitet.

Ein großer Dank geht an das kompetente Trainerteam, alle mitsamt selber aktive Feuerwehrkräfte, und den perfekt organisierten Tag zwischen Flammen, Wasserdampf und Rauch. Nur das Üben dort, wo es drauf ankommt, macht uns noch besser, um 24/7 da zu sein, wo man uns braucht - für die Sicherheit unserer Stadt.

(Text/Fotos: Eric Dessloch, Pressesprecher Feuerwehr)