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Die Maximilan-Säule symbolisiert am offensichtlichsten das Ende der Herrschaft der Grafen von der Leyen in Blieskastel. Nach dem Einmarsch der Truppen der Französischen Revolution hatten auch die Einwohner Blieskastels schon 1793 und 1794 den Versuch unternommen, mit der Französischen Republik vereint oder zumindest unter ihren Schutz gestellt zu werden. Blieskastel wurde von der französischen Armee erobert.
Als sich im Juni 1794 das Kriegsglück den preußischen Truppen zuwandte und kurzzeitig mit der Rückkehr des Landesherren zu rechnen war, sandten die gleichen Vertreter der kommunalen Verwaltung eine untertänige Bittschrift an den Grafen Philipp von der Leyen, in welcher sie ihn ihrer Treue versicherten.
Nach der Niederlage Napoleons stand das zu Frankreich gehörende Gebiet links des Rheines zunächst unter der Verwaltung von Generalgouverneuren der siegreichen Staaten, der Kanton Blieskastel seit Juni 1814 unter einer kaiserlich-königlich-österreichischen und königlich-bayerischen gemeinschaftlichen Lands-Administration. Zu dieser Zeit bekundeten die hiesigen "Bürgermeister und Schöffen ...(auch) im Namen der Einwohner von Blieskastel", dem Fürsten Philipp von der Leyen "ihre alte Anhänglichkeit". Es war offensichtlich nicht bekannt, dass über das Schicksal des Fürsten Philipp von der Leyen bereits entschieden war: Ende 1813 wurde er zum Feind der deutschen Sache erklärt. Seine Hoffnung auf eine Rückgabe der Herrschaft Blieskastel an die Leyensche Familie erfüllte sich nicht. Am 14. April 1816 schlossen Österreich und Bayern ein Kompensationsgeschäft, wonach dem Königreich Bayern der "Rheinkreis", die spätere Pfalz, zugeteilt wurde. Dadurch wurde der Kanton Blieskastel am 1. Mai 1816 der Kreisdirektion Zweibrücken unterstellt - die Bevölkerung war jetzt bayerisch.
Im Juni des gleichen Jahres besuchte König Maximilian die neuerworbenen Gebiete und weilte am 25. Juni 1816 in Zweibrücken. An dem verordneten Jubelfest nahm auch ein aus der Bürgerschaft des Kantons Blieskastel rekrutiertes "Ehrengarde-National-Batallion" teil.
Zur Huldigung des Königs errichteten die - wie sie sich in ihrem Brief an den König selbst bezeichneten - "allerunterthänigsten, treu gehorsamsten Bürgermeister und Stadtrathe ... des Städtchens Bliescastel" eine Rundsäule. Dieses "bleibende Denkmal" mit der Inschrift: Maximiliano Josepho Patri Patriae Cives Bliescastellani MDCCCXXIII., wurde von den Blieskasteler Bürgern Maximilian Joseph, dem Vater des Vaterlandes, 1823, anlässlich der Erbauung der wichtigen neuen Straße Blieskastel-Biesingen-Sarreguemines errichtet.
Im Rahmen städtebaulicher Maßnahmen wurde die 6,20 m hohe und 12 Tonnen schwere Säule im August 1966 in die Tiergartenstraße versetzt. Leider ist durch Verwitterungen die Inschrift nur noch schwer zu entziffern.
In einem der schönsten Täler des Saarpfalz-Kreises liegt der Stadtteil Niederwürzbach, der sich an beiden Seiten des Würzbaches erstreckt. Erste Spuren menschlicher Niederlassungen reichen zurück in die Römerzeit. Heutzutage ist der große Waldbestand durch Wanderwege gut erschlossen.
Die erste urkundliche Erwähnung von "Wirtzbach bei Casteln" wird auf das Jahr 1807 datiert, der kleinere Ortsteil Seelbach wird erstmals 1180 als „Selebach“ in einer Urkunde genannt. 1660 ging Niederwürzbach in den Besitz der Freiherren von der Leyen über. Die Anlage des Niederwürzbacher Weihers, heute bekanntes Naherholungsgebiet lässt sich bis ins Jahr 1462 zurückverfolgen. Wegen der beschaulichen Landschaft der Leyenschen Grafschaft, wählte die Reichsgräfin Marianne von der Leyen (1745-1804) Niederwürzbach zu ihrem Sommersitz und ließ neben kleineren Bauten ein repräsentatives Landschloss rund um den Weiher errichten.
Im Auftrag des Erbgrafen Philipp von der Leyen (1766 - 1829) entstand 1782 das Schloss Philippsburg, welches durch französische Revolutionstruppen 1793 zerstört wurde. Die Ruine entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel und wurde erst Mitte des Jahrhunderts vollständig abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Tennisplatz. Von der ehemaligen Schlossanlage steht nur noch das Gesindehaus, welches bis dato als Forsthaus genutzt wird.
Auf der anderen Weiherseite, ließ sich Gräfin Marianne von der Leyen von ihrem Hofgärtner Simon Glattfelder um 1788 das Ökonomiegut "Annahof", auch "Runder Bau" genannt, errichten. An den zweigeschossigen fünfachsigen Wohnbau mit Walmdach schließen sich an beiden Seiten halbkreisförmige, etwas niedrigere Wirtschaftstrakte an, so dass eine ovale Hofumbauung entsteht. Zwei viereckige, massive niedrige Türme mit Zeltdächern flankieren die Hofeinfahrt. Das Gebäude, das sich heute in Privatbesitz befindet, ist in späterer Zeit an seiner Nordseite durch Turm- und Erweiterungsbauten verändert worden. Die eindrucksvolle Wirkung der Anlagen wird besonders deutlich, wenn man die planmäßige Landschafts- und Gartengestaltung mit bedenkt, in die diese Bauten eingebunden waren. So hatte man etwa beim Annahof eine künstliche Ruine "das Altertum" errichtet. Zudem standen in der Nähe u.a. ein "chinesischer Turm" und ein "Türkenzelt".
In direkter Nähe befindet sich am Weiher auch das Gut Junkerwald, das vom Königlich-Bayerischen Hofrat Dr. Karl Ehrhardt 1903 angelegt wurde. Diese Villa zeigt eine sehr verspielte Architektur und ist stilistisch dem späten Historismus zuzuordnen. 1955 brannte die Villa bis auf die Grundmauern ab und wurde bis auf einige Veränderungen in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut.
Am linken Bliesufer an der Mündung des am Kahlenbergerhof entspringenden Schelmenbaches liegt Mimbach. 1996 feierte der Ort, der seit 1974 ein Stadtteil von Blieskastel ist, den 1.200sten Jahrestag seiner ersten schriftlichen Erwähnung.
Eine Urkunde des Klosters Hornbach besagt, dass Herzog Wido von Lothringen und dessen Bruder Warinus dem Abt Almalard das Dorf Myndenbach zu ihrer Seelenrettung schenkten. Die Abtei wurde dadurch Gerichts- und Grundherr in der Gemarkung, zu der auch die Orte Frieshausen, der heutige Freishauserhof, und Scheldenburn, in der Nähe des heutigen Kahlenberger Hofes, zählten. Mit der Aufhebung des Klosters Hornbach (Reformation) 1568 fielen dessen Besitzungen an Pfalz-Zweibrücken, bis 1793 teilte nun Mimbach das Geschick dieses Herzogtums. 1816 mit der Pfalz bayerisch geworden, bildete das Dorf bis 1843 mit Webenheim eine Gemeinde.
Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Bevölkerung Mimbachs stark gelitten, 1669 waren erst wieder zehn Familien ansässig. Auch die heimische Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen, ein Wiederaufbau war unumgänglich. Über den Grundmauern der ehemaligen mittelalterlichen Kirche errichtete der Landbaudirektor des Herzogtums Zweibrücken, Philipp Heinrich Hellermann, die barocke neue Kirche. Das Langhaus wurde 1767/69 vom Inhaber des Großen Zehnten, der Graf von der Leyen in Blieskastel finanziert, für den Turmbau mit seiner charakteristischen Haube war der Inhaber des Kleinen Zehnten, die protestantische Kirchenschaffnei in Zweibrücken, verantwortlich. Neben dem im unteren Teil aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kirchturm, der 1767 erhöht wurde, steht ein einfacher Rechteckbau mit vier Fensterachsen. Die Kirche wird wegen ihrer Größe auch "Dom des Bliestals" genannt. Ihr Innenraum stellt in ihrer Anlage als Zentralbau ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche dar. Die Christus-Kirche wird als die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus des 18. Jahrhunderts im ganzen Kreisgebiet angesehen. Kanzel und Altarschranken stammen aus der Erbauungszeit. Eindrucksvoll ist das Doppelgrabmal für Johann Adluff von Eltz und Blieskastel († 1574) und seine Gemahlin Katharina von Brandscheid († 1592). Die skulptierten Standfiguren des Ehepaares sind eingerahmt von Wappen als Ahnenprobe und Schrifttafeln im Rollwerkrahmen. Mit der Grabplatte des Johann Friedrich von Eltz und Blieskastel († 1609) sind sie die wertvollsten Renaissance-Bildarbeiten der näheren und weiteren Umgebung. Die Inschrift am Grabmal des Johann Adluff von Eltz erinnert an die Sage, die sich um seinen Tod rankt.
Seit 1860 steht auf der Westempore die denkmalgeschützte älteste romantische Orgel des Saarlandes. Sie wurde von der damals weltberühmten Orgelwerkstatt Eberhard Friedrich Walcker erbaut und 2017 in einer umfangreichen Restaurierung in ihren optischen und klanglichen Urzustand versetzt.
Die ehemalige Herrschaft von der Leyen hatte zum Großteil nur katholische Einwohner. Bis 1887 wurden die Protestanten in der Diaspora von Mimbach aus betreut, bis schließlich die Zahl der Protestanten ausreichte, um eine eigene Kirche mit dem zugehörigen Pfarrhaus errichten zu können.
Wenn der Besucher heute über die Bliesbrücke nach Blieskastel kommt, erhebt sich auf der linken Seite der Stadtsilhouette auf einer Anhöhe, "Auf der Agd", die protestantische Kirche.
Nach ersten Zweifeln bei den Planern der Kirche entschied man sich, den Bau der Kirche dem alten Gepräge des Stadtbildes anzupassen. Architekt Ludwig Wagner aus München lieferte die Pläne zu einer repräsentativen Anlage im Barockstil, die das Stadtbild entscheidend mitprägte. Am 1.3.1911 erfolgte der erste Spatenstich, am 30.4. des gleichen Jahres wurde der Grundstein gelegt. Schon im folgenden Jahr, am 8.9.1912, konnte die Kirche feierlich eingeweiht werden. Die Zufahrtsstraße zur Kirche, die „Dekan-Albrecht-Straße“, erinnert an den Namen des damaligen Pfarrers.
Bei der protestantischen Kirche sind die Einflüsse des französischen Spätbarocks deutlich erkennbar, so etwa die geputzte, mit rotem Sandstein gegliederte Fassade und das hohe, gewalmte Schieferdach. Schon von weitem grüßt der schlanke Kirchturm mit seiner „Arbeiterglocke, der letzten von einst vier Glocken. Die anderen drei Glocken wurden im 1. Und 2. Weltkrieg eingeschmolzen.
Der Turm bildet den Durchgang vom Pfarrhaus zum weiten Kirchenraum, welcher durch Treppenhäuser, Vorhallen und Anbauten sowie zahlreiche Pilaster außen reich gegliedert ist. Im Osten befindet sich ein Seitenportal mit Säulenportikus. Das Hauptportal im Norden hat einen Flachbogenabschluss. Das Innere der Kirche ist als reine Sakralkirche mit Orgelempore aufgefasst. Den Hauptschmuck des einfach gehaltenen Raumes bilden neben Altar und Taufstein die reichgeschmückte Kanzel aus Eichenholz mit Vergoldung.
Mit dem zur gleichen Zeit errichteten Pfarrhaus neben der Kirche entstand eine malerische Baugruppe. Gemeinsam mit dem räumlich etwas abgesetzten kleinen Teepavillon und dem ehemaligen Forstamtsgebäude steht sie seit 1986 unter Denkmalschutz.